Chatroulette.com: Anonyme Chat-Teilnehmer per IP-Adresse identifiziert

Sicherheitslücken sind im Internet allgegenwärtig. Sicher können sich User auch dann nicht fühlen, wenn Sie keine persönlichen Daten angeben. Wie nun bekannt wurde, ist es Sicherheitsexperten gelungen einzelne Teilnehmer von Chatroulette eindeutig zu identifizieren.

Bei Chatroulette.com werden weltweit Chatpartner völlig willkürlich miteinander verbunden. Das wichtigste Grundprinzip hierbei ist die völlige Anonymität der Teilnehmer. Eine Webcam reicht, um an Chatroulette.com teilzunehmen. Ein Name, eine Email-Adresse oder eine Registrierung müssen nicht angegeben werden, um teilzunehmen. Doch anonym ist man deswegen noch lange nicht. Sicherheitsexperten ist es nun gelungen Teilnehmer bei Chatroulette.com eindeutig zu identifizieren. Basis der Ermittlungen ist die IP Adresse, die jedem Internetanschluss bei einer Verbindung zugeteilt wird.

Quelle: Chatroulette.com

Diese IP Adressen der Chatpartner konnten auf den Servern von Chatroulette ausfindig gemacht werden. Den Sicherheitsexperten gelingt es dadurch nähere Informationen über den User hinter dem Monitor zu erhalten. Einerseits lässt sich so der Ort feststellen, von dem der betreffende User aus online gegangen ist. Dies nutzt zum Beispiel auch die Webseite chatroulettemap.com, die User von Chatroulette.com auf einer Karte anordnen. Die Genauigkeit ist hier zwar nicht so hoch wie bei einem Navigationssystem, kombiniert man die Angaben allerdings mit denen anderer Webseiten (zum Beispiel Facebook), dann war es für die Sicherheitsexperten teilweise erschreckend leicht eigentlich anonyme Chatpartner bei Chatroulette.com zweifelsfrei zu identifizieren.

Problematisch wird dies vor allem dann, wenn man sich in der vermeintlichen Anonymität zu Dingen hinreißen lässt, die besser nicht mit dem eigenen Namen oder dem Wohnort in Verbindung gebracht werden sollte. So ist die Anzahl männlicher Genitalien, die bei chatroulettemap.com zu sehen sind, durchaus beachtlich. Eine detailliertere Verknüpfung dieser Screenshots mit einem realen Namen, dürfte den wenigsten betroffenen Usern recht sein.